Ein Weltunternehmen in Ilvesheim
14. Juni 2021

Es kommt selten vor, dass der Vorstandsvorsitzende des börsennotierten Unternehmens Fuchs Petrolub, Stefan Fuchs, die Zeit findet, in kleiner Runde über das Familienunternehmen zu sprechen. Dies war mit einer gemeinsamen Einladung des CV-Wirtschaftsclubs, des Vereins Kurpfalz und der Heinrich-Vetter-Stiftung nun der Fall, ist doch Fuchs auch Mitglied im Stiftungsrat der Ilvesheimer Stiftung, die dafür ihren Garten öffnete.

Hier begrüßte als Hausherr das Mitglied im Stiftungsvorstand, Prof. Dr. Markus Haass, rund 50 Gäste, die im Schatten des großen Nussbaums gespannt auf die Ausführungen des Unternehmensleiters warteten. Diplomkaufmann Stefan Fuchs erläuterte mit großem Sachverstand aber auch sehr gelöst und anschaulich, dass der global operierende Konzern seine Mannheimer Wurzeln ganz selbstverständlich betont, obgleich die Schmier- und Spezialstoffe mittlerweile weltweit entwickelt, herstellt und vertrieben werden. Mehr als 10.000 Produkte für Maschinen bei über 100.000 Kunden in den Bereichen Automobil- und Maschinenbau, Bergbau und Exploration, Luft- und Raumfahrt, Stahl-, Metall- und Gussindustrie sowie in der Lebensmittel- und Glasherstellung und mehr, werden angeboten. Hierbei ist der enge Kontakt mit den Kunden für vielfältigste Anwendungen zielführend, denn „wir wollen den Prozess beim Kunden verstehen“, so Fuchs.

Das Familienunternehmen, 1931 in Mannheim gegründet, hat unter seinem Dach annähernd 60 operative Gesellschaften mit rund 6.000 Mitarbeitern in 50 Ländern. Auch in der Corona-Zeit konnten die Angestellten gehalten werden, was sich jetzt, trotz der weltweit schlechten Rohstoffversorgung, positiv auswirke. Der 53-jährige Chef und Enkel des Firmengründers erwartet einen Jahres-Gesamtumsatz von drei Milliarden Euro. Das hiesige Geschäft indes sei nicht einfach, denn „die deutsche Regulatorik muss man gern haben wollen“ erklärte er schmunzelnd. Er nannte seine Aktiengesellschaft solide aufgestellt, man leiste seit Jahren eine Dividende an die Aktionäre und zahle in jenem Land, in dem man die Umsätze macht auch entsprechend Steuern. Für manche leitenden Mitarbeiter in Ländern, wo dies nicht der Kultur entspricht, sei die hierarchiefreie Kommunikation schwierig, aber man setze weltweit auf das konstruktive Engagement aller Mitarbeiter. Fuchs sieht durch die Corona-Zeit auch die Kommunikation verändert, „Wir können beispielsweise die Dienstreisen halbieren“ so der CEO. Außerdem gehöre zur zukunftsfähigen Ausrichtung auch das Thema Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität.

Nachdem der Vorsitzende des Vorstands der Fuchs Petrolub SE noch etliche Fragen beantwortet hatte, verabschiedete ihn die Versammlung mit dankbarem und anhaltendem Beifall für diesen großartigen, ebenso unterhaltsamen wie informativen Vortrag.

Tk./BILD:HVS