Noch rund 40 Plastiken und Skulpturen finden sich im Garten der Heinrich-Vetter-Stiftung. Dort, wo regelmäßig die Senioren des Regine-Kaufmann-Hauses ihre Runden drehen und unterhalten werden, war am Samstagabend Popmusik angesagt. Die Capitol-Band „Sascha im Quadrat“ mit Frank Schäffer, Sascha Krebs, Sascha Kleinophorst und Christof Brill beendeten mit „Don’t Stop Believin“ von Journey im Schein der Park-Laternen das zweistündige Open-Air-Konzert für rund 200 Zuhörer.
Es war ein heißer, aber zunehmend stimmungsvoller Abend. Capitol-Chef Thorsten Riehle hatte gemeinsam mit der Organisatorin der Stiftung, Antje Geiter, und Stiftungsgeschäftsführer Hartwig Trinkaus, alles mit großer Sorgfalt für ein zauberhaftes Konzert vorbereitet. Von der kleinen Bühne am Rand des Skulpturengartens begrüßte Riehle die gut gelaunten Gäste mit einem herzlichen „Hallo Ilvesheim“. Die Stimmung war von Anfang an gelöst. Beim Blick in den Garten war Riehle überwältigt: „Ein wundervolles Bild, 200 Gäste auf Abstand, nach dem Kindertheater dürfen wir nun mit ,Sascha im Quadrat’ hier nochmals zu Gast sein“, dankte er unter dem Beifall der Capitol-Fans. Und dann waren der Worte genug gesprochen und die Musiker betraten die Bühne. Auch sie waren angetan von der Atmosphäre im Garten, die sich vom schwülen Abend zu einer wundervollen Sommernacht entwickelte. Dazu trug nicht nur die mehr und mehr romantische Beleuchtung bei, sondern auch das abwechslungsreiche Repertoire der Band.
„Rockt zu Hause“, unter diesem Motto war das Capitol in der Corona-Pandemie neue Wege gegangen, „Sascha im Quadrat“ war nur vom heimischen Laptop aus zu verfolgen, aber das zig tausendfach. Die Musikauswahl hatte begeistert und Open-Air war es genauso. Gespielt wurde alles, was Spaß machte – von Manfred Mann bis Billy Joel.
Ohne Notenblätter spielen
Langsam hüllte die Sonne den Park in rötliche Farben und die Popballaden wurden angespielt. Die Vollblutmusiker spielten alles ohne Blatt, auch Supertramps „Give a Little Bit“ oder „Bed of Roses“ von Bon Jovi. Aber das Quartett hatte auch Freude daran, mit Karel Gott „Einmal um die ganze Welt“ zu düsen und mit Udo Jürgens festzustellen „Ich war noch niemals New York“. Diese Mischung kam an und die Besucher waren begeistert. Sie lobten auch die ausgewogene Technik, die eine perfekte Übertragung ablieferte. Es war also ein ungetrübter Konzertgenuss. Dazu trugen auch das mit der Gemeinde Ilvesheim erstellte Hygienekonzept, die Einsicht und Akzeptanz der Gäste, die Ilvesheimer Feuerwehr mit der Heimwegbeleuchtung sowie das Kreuz Seckenheim, das nur einen Wespenstich zu behandeln hatte, bei.
Da viele Gäste erstmals im Park der Stiftung waren, nutzte Antje Geiter zu Beginn die Möglichkeit die Stiftung und ihre Arbeit in wenigen Worten vorzustellen. Kaufhausbesitzer Heinrich Vetter habe, unverheiratet und kinderlos 1997 die „Heinrich-Vetter-Stiftung“ ins Leben gerufen. Er wollte finanzieller Anstifter im positiven Sinne sein, Initiativen unterstützen, deren Wirkung über Generationen hinausgeht. Und dazu gehöre neben Förderung von Wissenschaft, Sport, sozialen Aspekten und Brauchtum auch das weite Feld der Kultur.
Sabine Schneider 08.08.2020