Es gibt mindestens zwei Gründe, warum Ilvesheim Verbindungen zu Lorsch hat. Ein Grund ist die Ersterwähnung Ilvesheims in einer Schenkung an das Kloster Lorsch vom 14. März 766. ein weiterer die Kurpfalz-Bibliothek „Heinrich Vetter“ im Herzen von Lorsch. Sie wird seit vielen Jahren, zunächst von Heinrich Vetter selbst und seit dessen Tod von „seiner“ Stiftung, als wichtige regionale Bildungseinrichtung gefördert, denn die „Kurpfalz“ als historische Region lag Vetter am Herzen und ist immer wieder Forschungsgebiet. Deshalb wird die Präsenzbibliothek auch von Historikern, geschichtlich interessierten Bürgern und Studenten aufgesucht.
Seit 18 Jahren kümmert sich Karen Kempel um die Sammlung. Auch sie pflegt beste Verbindungen zur Heinrich-Vetter-Stiftung, die auch eine Reihe von Büchern aus Vetters Bestand nach Lorsch gegeben hat.
Nun gab sie, anlässlich ihrer Verabschiedung, etwas Besonderes zurück. Mit einem Schreiben des Lorscher Bürgermeisters Christian Schönung übergab die engagierte Büchereileiterin „als Ausdruck der guten Zusammenarbeit“, wie Schönung schreibt, die Lorscher Pfingstrose nach Ilvesheim.
Die ungefüllte, weiß blühende Pfingstrose mit der roten Narbe und ihrem dichten Kranz aus gelb-goldenen Staubgefäßen war aus Anlass von 1250 Jahre Kloster Lorsch im dortigen Pfingstrosengarten gepflanzt und auf den Namen „Paeonia lactiflora Laureshamensis“ getauft worden. Es gibt nur wenige Exemplare weltweit, einige in Lorsch und jetzt eine im Garten der Ilvesheimer Stiftung. Deren Vorstandsvorsitzender, Prof. Dr. Peter Frankenberg, nahm das Gewächs aus dem Lorscher Pfingstrosengarten mit Freude entgegen und bedankte sich bei Karen Kempel, auch für ihr Engagement um die Kurpfalz-Bibliothek, mit der selten vergebenen Vetter-Plakette. „Die Paeonie sollte rund fünf Sonnenstunden am Tag genießen“, erklärte abschließend die Büchereileiterin und wünschte viel Freude mit der Pfingstrose. Tk./BILD:Tk.
November 2020