Gemeinsam hatten Heinrich-Vetter-Stiftung und der Historiker und Autor Markus Enzenauer in die Räume der Stiftung eingeladen, doch die Resonanz war so unerwartet groß, dass für den Vortrag „Jüdisches Leben in Ilvesheim“ gerade noch das Atrium des benachbarten Kindergartens „Zauberlehrling“ ausreichte. Der Vorstand der Vetter-Stiftung, Professor Dr. Peter Frankenberg, begrüßte dort Ilvesheims Bürgermeister Andreas Metz und dessen Vorgänger Roland Esche. Sie hatten es sich, wie auch etliche Mitglieder des Gemeinderates, nicht nehmen lassen, den eindrucksvollen Vortrag zu hören. Enzenauer machte deutlich, dass Ilvesheimer Frauen, Männer und Kinder jüdischen Glaubens über viele Jahrzehnte selbstverständlicher Bestandteil der Bürgerschaft waren, bis letztendlich die NS-Diktatur jüdisches Leben in Ilvesheim, durch Vertreibung und Mord, auslöschte. Man müsse an die dunklen Punkte des vergangenen Jahrhunderts erinnern, denn es dürfe sich ein solches Kapitel keinesfalls wiederholen. Deshalb habe man, so Frankenberg, bewusst das entstehende Seniorenhaus nach Regine Kaufmann, einer im KZ ums Leben gekommenen Ilvesheimer Jüdin benannt.
BILD: Helmut Jung
22.09.2016